Frischwasser, Schwarzwasser, Watermaker

Stammabend 6. April 2011

events-2011-wassermakerUnser Vice-Captain, Felix Buser, sowie unser ehemaliger Captain, Hans Litscher, konnten im Mittenza ein fachkundiges Publikum für ein technisches Referat begrüssen. Rund 50 fachkundige Mitglieder wollten mehr zum Thema Frisch- und Schwarzwasser sowie Watermaker erfahren. Die meisten Anwesenden waren als Bootseigner an konkreten Lösungen interessiert … und sie wurden nicht enttäuscht.

Die Referenten Hans Bräuer und Marianne Speicher von der Firma H2O-Factory beherrschen ihr Thema und ihre Tipps und Infos liessen keine Frage offen.

Thema „Süsswasser“: Hier gilt es, nicht nur sauberes Frischwasser zu tanken, sondern dieses auch fachgerecht zu bunkern. Entscheidend ist dabei u.a. die Wahl der richtigen Tank- und Schlauchmaterialien. Leider muss ein Betontank – theoretisch die beste Lösung – aus Gewichtsgründen entfallen. Bei einem Kunststofftank wird ein PE-Material und nicht etwa PVC empfohlen. Als Leitungsmaterial der Wahl gilt V4A (CRNIMO) Stahl. Die Reinigung der Tanks und Leitungen erfolgt am einfachsten mit 5% Javelle Wasser, welches man 24 Stunden lang einwirken lassen muss. Anschliessend ist der Tank gut durchzuspülen.

Thema „Schwarzwasser“: Immer mehr Staaten verbannen das Verklappen von Schwarzwasser auf See und verlangen einen entsprechenden Tank an Bord. Bei Zuwiderhandlung werden Bussen bis zu 20‘000 Euro (im Wiederholungsfall) angedroht. Auch bei den Fäkalientanks ist das Material von entscheidender Bedeutung. Empfohlen werden formstabile Kunststofftanks. Das dampfdichte Schlauchmaterial sollte nach 3 Jahren ausgetauscht werden. WC-Anlagen gelten als das „beliebteste“ Reparaturobjekte an Bord uns so mancher Skipper hat nach einigen Törns etwas die „Nase voll“, immer die gleichen Arbeiten durchführen zu müssen. Niemand entsorgt Papier in der Toilette und trotzdem taucht dieses immer wieder am falschen Ort auf. Ein bekanntes Phänomen, so unerklärlich wie Kielschäden, die ohne Grundberührung entstehen … Am einfachsten sind immer noch die Pump-WC ’s, welche bei den komfortorientierten Skippern jedoch durch Elektro-Modelle abgelöst werden. Diese haben den „Vorteil“, dass in der Nacht die halbe Crew immer wieder aus dem Schlaf aufgeweckt wird und damit für die nächste Wache bereit steht …. Vakuumanlagen, wie wir sie aus den Flugzeugen oder Bahnwagen kennen, sollten durch den Fachmann eingebaut werden, denn diese verlangen Spezialkenntnisse.

Kapitel „Wasseraufbereitung“: Dies ist ein „abendfüllendes“ Programm und ein Meeting mit den Spezialisten der H2O Factory würde sich deshalb sicherlich lohnen. Die beiden Referenten bauen nicht nur entsprechende Anlagen, sondern sie verwenden eine solche auch an Bord ihres Schiffes. Du als Käufer kannst also davon ausgehen, dass der Hersteller deine Bedürfnisse kennt. Damit du an Bord nie Sorgen mit der Trinkwasserqualität haben musst, sei dir deshalb die Homepage www.h2o-factory.com bestens empfohlen.

Mit einem herzlichen Applaus und einem „Läckerli Huus Sack“ wurde das Referenten-Paar verabschiedet, dies nicht ohne eine Spende unserer Mitglieder von 390 CHF an die Organisation „Wasser für die 3. Welt“ (www.w-3-w.ch), welche von der RG auf 500 Franken aufgerundet wurde. Die Referenten haben auf ein Honorar verzichtet und wünschten an dessen Stelle eine Spende an diese sehr empfehlenswerte Organisation. Diesem Wunsch sind wir natürlich gerne nachgekommen.

Captain Andreas Schneeberger
(Bericht auf Basis der Notizen unseres Vice Felix Buser, da der Captain wegen Terminkollision am Anlass leider nicht teilnehmen konnte)

Gedicht des Vice-Captains:

Wasser an Bord isch nit eifach H2O,
es isch meischt nur wenig zum trinke do

Drum trait d‘Crew fescht Sorg drzue
Händ denn mit däm Elemänt au Ruäh


Wasser sött mir alli schütze,
Das würd em liebe Meer vil nütze!

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