Frühjahrsapéro 6. April 2022

Da aus Covidgründen der Neujahrsapéro abgesagt werden musste, lud die RG Basel ihre Mitglieder nun zum Frühjahrsapéro in das neu revidierte Schifffahrtsmuseum am Dreiländereck ein (Verkehrsdrehscheibe Schweiz). Mit von der Partie sind auch die beiden Rheinhäfenseelsorger Alex Wyss und Walter Schär.

Gastgeber Rolf Schlebach mit seinem Team hat das Museum völlig neu gestaltet, der Moderne angepasst mit vielen interaktiven Ausstellungsteilen. Ein besonderes Bijou ist der neue Schiffssimulator auf grosser Rundleinwand mit echtem Schiffsführerstand und alllen

dazugehörigen Geräten. Simuliert werden können alle Wettertypen wie Nebel, hoher Seegang, Schneefall, Regen, Starkwind etc. Weltweit verschiedene Häfen können mit Frachtern angefahren werden. Ein tolles Erlebnis! Einige versuchen sich als Steuermann und erfahren, dass ein Frachter noch extrem viel träger ist als ein Segelboot. (Anmeldung mit Betreuung erforderlich; den Simulator darf man nicht allein bedienen; jeweils an einem Samstag pro Monat zwischen 10 und 14 Uhr finden Vorführungen statt. Siehe www.hafenmuseum.ch.)

Entrée des Museums
Schiffsimulator

Dann berichten uns Alex Wyss und Walter Schär von ihrer Arbeit als Seelsorger der 3 Basler Rheinhäfen: Auhafen Muttenz, Birsfelder Hafen und Hafen Kleinhüningen mit dem Hafenbecken zwei. Ja der letzte Name hat es in sich: Weil es einmal einen Schnitzelbank «Dr Schorsch vom Hafebecki 2» gab, wird Alex Wyss oft mit ihm verwechselt, wenn er an Bord kommt!

Hafenseelsorge braucht es das? – Ja, die Kirche soll zu den Leuten in den Alltag gebracht werden. Die Hafenseelsorge wurde 1936 gegründet. Viele Schiffer waren damals mit ihren Familien an Bord in Basel gestrandet. Sie hatten keine Arbeit mehr, nagten am Hungertuch. Die Seelsorger halfen diesen Menschen, über die Runden zu kommen. Heute arbeiten Alex Wyss von der evangelischen Kirche und Walter Schär, Diakon der katholischen Kirche, ökumenisch und ehrenamtlich während einigen Halbtagen pro Monat. Unterstützt werden sie von den beiden Landeskirchen mit je 1000 Franken pro Jahr, von denen sie Geschenke kaufen, die sie den Seeleuten beim Besuch übergeben. (Am St. Nikolaustag, 6. Dez. einen Schogginikolaus, an Weihnachten Christstollen, sonst Basler Leckerli etc., jedenfalls etwas zum Versüssen des Lebens). Worüber sie mit den Seeleuten sprechen, überlassen sie den Besuchten. Oft geht es nicht um den Glauben oder die Kirche: «Sie erzählen uns, was sie beschäftigt, das kann etwas aus ihrem Beruf oder aus ihrem Privatleben sein.». Denn sie leben in ihrer eigenen Welt, getrennt vom Leben an Land. «Wir geben unsere Visitenkarte ab und Schiffergebete in 7 Sprachen: deutsch, englisch, holländisch, französisch, polnisch, tschechisch und rumänisch.» Es sind gute Beziehungen entstanden mit Holländern oder Philippinos, die regelmässig und immer wieder nach Basel fahren. (Die Hälfte aller Rheinschiffer heutzutage sind Holländer).

Anschliessend an die spannenden Ausführungen der Hafenseelsorger durften sich alle am reichhaltigen Apéro vom Cateringteam «Koche an dr Strooss» erfreuen. (Guido Buchmüller & Richard Wagner mit Team).

Ein gelungener Abend mit lauter zufriedenen Gesichtern!

Hugo Buser

 

Alex Wyss
köstlicher Apéro

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