maximal – minimal. Ein Segelsommer auf 6.5 Metern

Stammabend 3. Mai 2023 / Hofmatt Münchenstein  

Vanessa Gutmann und Marco Hoch

Die beiden Jungen suchten nach erfolgter Berufsausbildung (sie Lehrerin, er Architekt) nach einem Abenteuer, wenn nicht jetzt, wann dann? Länder entdecken und deren Menschen, Abenteuer erleben. Nach langer Suche war die Idee geboren: Ein Segelabenteuer sollte es sein. Er absolvierte den Hochseeschein, sie blieb seglerisch ein Greenhorn; danach machten sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Schiff. Das Schiff sollte eine Mini-Transat von 6.50 Metern sein, ein französisches Produkt, mit dessen Typ jährliche Rennen für Jungsegler stattfinden, hochseetauglich und Ein-Hand bedienbar. Fündig wurden sie in Südfrankreich. Ein Schiff mit Baujahr 2001 für 18’000 Euro. Es musste ein Schiff älteren Datums sein, weil bei diesen noch gewisse Inneneinrichtungen vorhanden sind, die bei neueren Modellen fehlen.

Kauf, Transport nach Basel und grosse Restauration: Rumpf, Deck, Innenausbau, alles wurde neu: Einbau einer einfachen Küche, Zuschneiden einer alten Matratze für bequemes Schlafen etc. Schiffsname: Oryx 330.

Im Mai 2021 fand dann die Einwasserung im Rheinhafen Basel statt. Nun startet das Fluss- und Kanalabenteuer ohne Mast rheinabwärts bis Duisburg, durch den Mittellandkanal und den Elbe-Seitenkanal in die Elbe nach Hamburg. Hier wird nun das Rigg aufgerichtet (den Mast liessen sie nach Hamburg liefern) – und welch tolle Aussichten: Ab jetzt wird gesegelt, Elbe abwärts! Zwar müssen die Segeln nochmals «schlafen» bei der Durchquerung des Nordostseekanals, aber danach nur noch segeln pur in der dänischen Südsee. Wie das so ist bei Occasionsbooten, erst beim Reisen entdeckt man weitere Defizite, die das Boot hat: Beim ersten Ankermanöver stellen sie fest, dass dieser absolut ungeeignet ist, nicht hält und zugunsten eines neuen Modells ersetzt werden muss.

Ueber Klintholm und die Insel Bornholm gelangen sie nach Kalmar. Hier steht die nächste Reparatur an: Alle Wanten werden ersetzt. Profitieren können sie von der guten Infrastruktur für Segler, die Kalmar bietet, was der Schreibende im Jahr 2022 ebenfalls in Anspruch nahm, um Reparaturen an der Dreamingswiss auszuführen.

Anschliessend segeln sie durch den Schärengarten Schwedens bis zu den Ålandinseln. Hier besuchen sie einen Helfer der Bootrenovation, der ihnen bei der Elektrik beistand. Der Wendepunkt. Es ist August. Nach kurzem Abstecher nach Stockholm ins Wasamuseum wird die Rückreise angetreten. Ein Riesenabenteuer ist zu Ende.
Nun steht das Boot in Fehmarn in Deutschland und wartet auf den nächsten Einsatz.

Schön zu sehen, dass junge Menschen mit kleinem Budget und viel Einsatz ein eher heruntergekommenes Boot zu einem Luxusreiseobjekt renovieren und damit tolle Reisen auf den Weltmeeren unternehmen. Herzliche Gratulation! Die anwesenden Zuhörer und Zuhörerinnen waren hell begeistert von der fesselnden Darbietung.

Wer mehr wissen will:  https://oryx330basel.jimdofree.com/

Hugo Buser

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