Neujahrsapéro EuroAirport Basel

Die Neujahrsapéros sind traditionell gut besuchte Anlässe, die üblicherweise an einem speziellen Ort stattfinden. Ziel ist, unseren Mitgliedern etwas bieten zu können, was man als Einzelperson nicht erleben kann. Dies ist uns auch dieses Jahr wieder bestens gelungen.

Dank eines Schulkollegen, der jetzt als Flughafendirektor amtet, gelang es dem Captain der RG Basel, eine Führung zu organisieren, die es ermöglichte, einen Blick hinter die Kulissen des Flugplatzes zu werfen.

Die Sicherheitsbestimmungen erforderten, dass sich die Interessierten mit einer Pass- oder ID-Kopie anmelden mussten. Ein relativ mühsames Prozedere. Dass trotzdem über 60 Personen sich an einem Freitagnachmittag für die Führung und den Apéro entschieden, spricht für das Programm.

Nach Abgabe des Passes oder der ID wurden wir wie beim Einchecken kontrolliert. So mancher Gürtel, Schuh oder Knopf war zu metallhaltig und erforderte eine Nachkontrolle. Sicher ist sicher … Endlich ging es in zwei Gruppen zur REGA Basis respektive auf Erkundungsfahrt.

Der Eurocopter EC145, der Flachlandheli der REGA, wurde fachkundig durch einen ehemaligen Piloten erklärt. Die 24 Stunden Bereitschaft war ebenso ein Thema wie die Rotorblätter, die 5 Minuten Alarmzeit am Tage ebenso wie die Turbinentechnik. Fragen über Fragen, die von einem interessierten Publikum gestellt wurden. Jetzt wissen wir mehr über Navigation, Crewzusammensetzung, Anschaffungspreis (8 Mio CHF Systempreis), Zuladung und die unnötige TCS Luftrettungskonkurrenz … Die zweite Gruppe erlebte sogar eine live Alarmierung, eine Aktion, die rund dreimal pro Tag stattfindet. Ein Unfall in Deutschland verkürzte die Führung, wobei die Erzählungen der betroffenen Gruppe nicht darauf schliessen liessen, dass sie was verpasst hätte …

Weiter ging’s mit dem Bus Richtung Feuerwehr, die bis heute noch nie für einen Brandfall am Flugplatz benötigt wurde (muss ein Traumjob sein …), dem Y-Terminal, entlang der 3.9 km Hauptpiste, vorbei an Radaranlagen zu den Werkstätten für die Privatfliegerei. Eine A340-600 in Wüstenfarben erwartet den letzten Schliff, bevor dieser Privatjet an einen Scheich ausgeliefert werden kann. Dank der fachlichen Kompetenz ist Basel einer der führenden Anbieter von Umbauten von Flugzeugen aller Grössenordnung.

Mitten in der „Pampas“ ist eine Grünfläche präpariert für den nächsten Wurf, den Bau einer Frachthalle. Basel ist in der Schweiz führend im Bereich Express und Spezialfrachten.

Zurück im Airport erfuhren die interessierten RGler mehr über die wechselvolle Geschichte des Flughafens sowie die Herausforderungen eines trinationalen Projekts (dank der rechtzeitigen Einbindung von Deutschland gibt es zur Zeit auch keine Streitereien über Anflugregimes wie in Kloten). Die präsentierten Wachstumsraten im Bereich Fracht (2011: > 100‘000 Tonnen) und Passagiere (2011: > 5 Mio Passagiere) waren beeindruckend. Eloquent wurden Grafiken präsentiert und die Fragen der Teilnehmer beantwortet. Die Pilotengehälter waren ebenso ein Thema wie die tiefen Tarife für uns Passagiere. Mit Leichtigkeit gelang es dem Referenten, einen Bogen von der Terminologie unserer Zunft zur Fliegerei zu schaffen. Viele Begrifflichkeiten sind identisch und so war es nicht verwunderlich, dass der Referent Interesse an unserem Hobby zeigte.

Mit einem riesigen Applaus und einem speziellen Präsent (aus dem ältesten und nicht dem bekanntesten Läggerlihuus) wurde den 4 Guides gedankt!

Der Apéro riche lud zum lockeren Gespräch ein. Niemand ging hungrig nach Hause und als besondere Überraschung startete der Schreiberling ein neues „Projekt“. Ein Gästebuch soll im 2012 das Vereinsjahr erstmals begleiten. Viele Kommentare, Unterschriften und Zeichnungen wurden an diesem ersten Anlass festgehalten. Der Feedback war überwältigend positiv, ein gutes Omen für das Jahr 2012, welches die GV des CCS Schweiz als Höhepunkt plant.

Nach und nach leerte sich der Saal, zufriedene Gesichter überall. Die Gratulationen für diesen Anlass galten v.a. den zwei Organisatoren, allen voran Felix Buser als Verantwortlichen für die Verpflegung und Walter Kreil, der sehr viele Stunden für die Administration der Anmeldungen aufbringen musste. Sorry Kollegen, einmal mehr durftet ihr eine „gestörte“ Idee des Captains umsetzen … Es hat sich jedoch gelohnt!

Captain Andreas Schneeberger