Stammabend 1. Februar 2012
Eine kalte Bise, Schneefall und eisige Strassen sind nicht unbedingt eine ideale Voraussetzung für einen Stammabend. Vielmehr ziehen es die Mitglieder vor, in der warmen Stube zu bleiben. Trotzdem haben sich gut zwei Dutzend RGler nicht nehmen lassen, mehr über die am stärksten wachsende IG / RG sowie über die Rolling Swiss II zu erfahren.
Bekanntlich wird die Rolling Swiss II extra für die Schweizerische GV des CCS nach Basel kommen, dem Heimathafen aller Schweizer Schiffe auf den Weltmeeren.
Die Mitglieder des CCS haben an der Schweizerischen GV 2012 die Möglichkeit, die Rolling Swiss II persönlich kennenzulernen. Ihr habt die Möglichkeit, die Yacht in Basel zu besichtigen und eine Proberunde auf dem Rhein zu drehen. Mehr dazu verraten wir zu einem späteren Zeitpunkt im Cruising.
1993 haben 40 Mitglieder die Idee einer „Motorbootfraktion“ konkretisiert und eine IG gegründet. Vor 12 Jahren konnte die Schallmauer von 100 Mitglieder durchbrochen werden und man begann sich Gedanken zu machen, wie eine motoryachtspezifische Ausbildung aussehen sollte. Mitten in diese „philosophische“ Phase überraschte der CCS die IG mit dem Kauf einer Motoryacht, der „Clarita“, zwei Jahre später auf den Namen „Rolling Swiss“ getauft. Hanspeter Rosenberg, der Captain der IG, bezeichnete diese Beschaffung als problematisch, fehlte doch der Grundkonsens zum Thema „Motoryacht“ innerhalb des CCS, es gab kein Pflichtenheft, das Schiff wurde nicht evaluiert und der Beschaffungsprozess war intransparent.
Als Hanspeter ein Jahr nach der Beschaffung der immer wieder mit dem Spitznamen „Oiling Swiss“ bedachten „Rolling Swiss I“ die Captainsfunktion übernahm, setzte er sich vier Ziele: Erfolgreicher Törnbetrieb; Professionalisierung von Marketing und Kommunikation; Entwicklung einer Schiffs- und Törnstrategie; Ausbau der IG auf 200 Mitglieder. Heute kann er und seine Crew mit Stolz auf das Erreichen dieser Ziele zurückblicken. Herzliche Gratulation!
Die „Rolling I“ ermöglichte trotz allen Mängeln, den Bedarf nach einer Motoryacht nachzuweisen. Ausserdem wurden erste Schritte in Richtung Skipperausbildung auf einer MY gestartet und man lernte, wie man ein 30jähriges Schiff trotz hohem Reparaturaufwand über Wasser hält. Bruno Michel sei an dieser Stelle für seinen riesigen Einsatz für das Schiff und den Club bestens gedankt.
2007 musste die „Rolling I“ endgültig ausser Betrieb gesetzt werden. In einem Crashverfahren wurde die „Helene“ gechartert, ein Flussschiff mit limitierter Seetauglichkeit. Die Stories über den herunterfallenden Fernseher hat auch die Gemeinschaft der Segler immer wieder amüsiert. Um den Nachweis für eine MY zu untermauern, wurden zusätzlich Törns in Kroatien angeboten, der sofort ausverkauft war. Konklusion: Es braucht nur die richtige Yacht und dann entsteht auch eine Nachfrage.
Systematisch wurde also eine neue MY evaluiert und letztlich mit der Trader 42 auch gefunden. Das ZV stimmte dem Kauf mit einiger Verzögerung zu, dies auch aufgrund eines professionell gestalteten Businessplans. So was wünschte man sich bei allen Schiffsbeschaffungen …
Die Mitglieder der RG wurden durch Marc Pingoud, dem Schiffsverantwortlichen der „Rolling Swiss II“ in die Geheimnisse von Pflichtenheften und den komplexen Bauprozess eingeweiht. Schöne Bilder zeigten die „Babyphase“ der Yacht, bis hin zur Einwasserung in England und den ersten Probefahrten.
Trotz einer Bauverzögerung war der Kauf ein Erfolg, ein Halbgleiter der Kategorie A, eine entsprechende Sicherheitsausrüstung und eine komfortable Kajüte, 6 Plätze sowie Rauwassereigenschaften. Kleine Filmsequenzen bewiesen letztere Qualität, die „Rolling“ bei Regen, Wind und Wellen den Zielhafen „erkämpfend“. Doch auch bei Schönwetter gibt die „Rolling“ eine gute Figur ab …
Wenn eine Clubyacht entsteht, müssen auch die entsprechenden Dokumentationen erstellt werden, eine Herkulesaufgabe für Marc, der sich damit sicherlich ein „CCS-Denkmal“ verdient hat.
Zwischenzeitlich ist die „Rolling“ erfolgreich unterwegs, mit einer Super-Auslastung und einer guten Bauqualität, alles gemäss Plan. Die RG Basel gratuliert der IG Motorboot dazu ganz herzlich und wünscht sich diese Professionalität bei allen CCS Projekten!
Mit einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess wird nun an den letzten Details gefeilt. Es ist zu hoffen, dass der Erfolg anhält und sich die IG in Zukunft ein „Brüderchen“ oder „Schwesterchen“ für die „Rolling Swiss II“ leisten kann. Es gibt ja noch warme Gewässer, die es zu entdecken gilt …
Vielleicht wäre etwas Begleit-Power im Mare Nostrum für die XC-42 eine sinnvolle Investition. Ein weiteres Futuro-Projekt? On verra …
Mit einem herzlichen Applaus bedankte sich die RG Basel bei den beiden sehr kompetenten Referenten und wünscht der IG Motorboot jederzeit „eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“. Die „fair winds“ behalten wir Segler für uns!