Tour de France à Voile: Einen Monat lang regattieren auf höchstem Niveau

Stammabend 4. September 2013

events-2013-09-04Es war wohl dem herrlichen Wetter zuzuschreiben, das nur etwa 35 Mitglieder am Stammabend erschienen sind, um den Ausführungen des Präsidenten der Swiss Racing Sailors (SRS), Thierry Bosshart, zu lauschen. Die SRS nahmen 2013 zum zweiten Mal an der Tour de France à Voile teil, dieses Jahr mit ihrer neuen M34 ‚Bienne-Voile‘. Dieser Wettkampf setzt sich aus diversen Etappen von je 100-250 sm im Atlantik und Mittelmeer sowie mehreren Up and down-Regatten, total etwa 1000 sm, zusammen.

Während der Tour arbeitet eine Wasser-Crew, die sich dem eigentlichen Wettkampf widmet, Hand in Hand mit einer Land-Crew zusammen. Diese ist zuständig für alle Verschiebungen zu Land, für die Verpflegung zu Wasser und zu Land sowie für die Einkäufe. Thierry erklärte uns, wie sich ein solch ambitioniertes Projekt Jahr für Jahr durch Amateure überhaupt „stemmen“ lässt.

Die Planung beginnt rund 18 Monate vor dem Start und umfasst unter anderem die Teilprojekte Vorbereitung (Organisation, Budget etc.), Trainingskonzept, Zusammensetzung der Crew, die eigentliche Tour und die Nachbearbeitung. Jedes dieser Teilprojekte enthält seine eigenen Schwierigkeiten wie z.B. die Tatsache, dass bei einem 2-wöchigen Einsatz an der Tour für ein berufstätiges Crewmitglied praktisch keine Zeit für ein vernünftiges Training auf dem Meer übrigbleibt. Denn die meisten Leute haben ja bekanntlich nur 4 Wochen Ferien. Die Süsswassertrainings auf dem Neuenburgersee, zu denen die Teilnehmer zum Teil aus der ganzen Schweiz anreisen müssen, sind dafür ein nur unzureichender Ersatz.
Das Projekt kann mit einem Budget von rund Fr. 100’000, die etwa je zur Hälfte von Sponsoren und den Teilnehmern aufgebracht werden, realisiert werden. Dabei erfordert die Pflege der Sponsoren einen beträchtlichen Aufwand. Genauso wichtig sind eine unglaublich sorgfältige Planung bis ins letzte Detail, eine ebenso peinlich genaue Durchführung, vor allem aber eine unglaubliche Teamleistung von Amateuren auf allen Ebenen. Uns normalen Tourenseglern ist an diesem Abend bewusst geworden, wie kompliziert und aufwändig Segeln sein kann und dass die erbrachte Leistung grossen Respekt verdient. Danke, Thierry, für diesen fesselnden Abend.

Captain Lukas Landmann

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